JÜTERBOG

AG "NIEDERER FLÄMING"

Seit dem Jahr 2010 arbeiten die Stadt Jüterbog, das Amt Dahme/Mark und die Gemeinde Niederer Fläming (Mittelbereich Jüterbog) als Arbeitsgemeinschaft „Niederer Fläming“ zusammen. Der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) 2009 legt die Stadt Jüterbog als Mittelzentrum fest. Der Kooperationsraum liegt im ländlich geprägten und dünn besiedelten Südwesten des Landes Brandenburg. Die Mitglieder der AG streben eine enge Zusammenarbeit in allen Politikfeldern an. Ziel der Kooperation ist die Sicherung der Daseinsvorsorge um die Region als Wohnort für Familien attraktiv zu gestalten und auf die steigende Zahl an älteren Menschen zu reagieren.

Ein gemeinsam entwickeltes integriertes Entwicklungskonzept bildet die Grundlage für die Durchführung von Maßnahmen im Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“.

 

Kontext

Im AG-Gebiet leben derzeit etwa 23.000 Einwohner. Bis in das Jahr 2030 wird die Bevölkerung um 27 Prozent abnehmen, gleichzeitig der Anteil der unter 65-jährigen um 43 Prozent sinken, der über 65-jährigen um 18 Prozent steigen. Die mangelnde Erreichbarkeit der Ortsteile und Versorgungszentren, innerörtlicher Leerstand sowie ein Versorgungsnotstand im ländlichen Bereich führten dazu, dass sich die Gemeinden des Mittelbereichs zusammengetan haben, um gemeinsam den Herausforderungen zu begegnen. 

Die AG „Niederer Fläming“ hat auf Grundlage der Analyse der demografischen und strukturellen Entwicklung und der Daseinsvorsorge im Jahr 2012 ein überörtliches integriertes Entwicklungskonzept aufgestellt, das Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Lebensqualität, Mobilität und technische Infrastruktur sowie Wirtschaft umfasst. Mit einer ersten Fortschreibung in 2014 werden weitere Bereiche wie Gefahrenabwehr, Sportstätten und Tourismus in den Fokus gerückt. Die AG beauftragte ein externes Planungsbüro mit der Durchführung von Maßnahmen, der Beratung, der Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit im Programm „Kleinere Städte und Gemeinden“.

Geschäftsstelle der AG “Niederer Fläming”

c/o Bruckbauer & Hennen GmbH

Ansprechpartner:
Anja Bruckbauer Schillerstraße 45
14913 Jüterbog
Telefon: 03372 433233 / 4446933
Fax: 03372 433245
info@bruckbauer-hennen.de

 

Mitglieder der AG “Niederer Fläming”

Stadt Jüterbog, Markt 21, 14913 Jüterbog

Amt Dahme/Mark, Hauptstraße 48-49, 15936 Dahme/Mark mit den Gemeinden Niederer Fläming, Dahmetal, Ihlow und der Stadt Dahme/Mark

Kooperationsrat

Die Kooperationspartner bilden einen Kooperationsrat, der über gemeinschaftliche Aktivitäten, Projekte und Geschäftsangelegenheiten abstimmt.  Er kommt etwa 4 mal im Jahr zusammen. Der Kooperationsrat besteht aus

  • dem/ der Bürgermeister/in der Stadt Jüterbog
  • einer von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Jüterbog bestimmten Person aus dem Gremium
  • dem/der Amtsdirektor/in des Amtes Dahme/Mark
  • einer vom Amtsausschuss des Amtes Dahme/Mark bestimmten Person aus dem Gremium

Der/ Die Vorsitzende der Kooperationsgemeinschaft wechselt im zweijährlichen Rhythmus zum 1. Januar zwischen den Hauptverwaltungsbeamten der beteiligten Kooperationspartner. Derzeit ist der Bürgermeister der Stadt Jüterbog, Herr Arne Raue, Vorsitzender.  

PROJEKTE

Unter dem Leitbild „Sicherung der Daseinsvorsorge im AG-Gebiet mit der Schwerpunktsetzung einerseits auf den Attraktivitätserhalt der Region als Wohnort für Familien und anderseits auf die Schaffung lebenswürdiger Verhältnisse für die ältere Bevölkerung“ wurden die vier Oberziele „Bildung“, „Lebensqualität“, Mobilität“ und „Wirtschaft“ für den AG-Raum verankert. Die aus dem integrierten Konzept abgeleiteten Maßnahmen, die mit Hilfe des Städtebauförderungsprogramms umgesetzt werden sollen, umfassen vor allem Vorhaben zur Sicherung und Aufwertung der Daseinsvorsorge in diesen vier Oberzielen.

Förderprogramm „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit”

Das neue Bund-/Länder-Programm „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit“ (Programmkürzel KLS) richtet sich an Städte und Gemeinden in

  • dünn besiedelten,
  • ländlichen,
  • von Abwanderung bedrohten oder
  • vom demographischen Wandel und den Auswirkungen auf das Angebot der sozialen Infrastruktur

betroffenen Räumen. Bei der Vorbereitung und Durchführung soll eine Leitkommune die Steuerung und die finanzielle Abwicklung für ihre Partnerkommunen übernehmen. Diese Aufgabe übernimmt die Stadt Jüterbog für die AG “Niederer Fläming”.  

 
Förderziel
Ziel des neuen Programms ist die Unterstützung von Gemeindenetzwerken bei der Sicherung und Stärkung eines angemessenen Niveaus der öffentlichen Daseins- vorsorge und Infrastruktur in ländlich geprägten Bereichen über gemeinsame Einrichtungen und eine zunehmende Aufgabenteilung zwischen Netzwerkmitgliedern. Ein Handlungsschwerpunkt des Programms ist die Unterstützung aktiver interkommunaler bzw. überörtlicher Zusammenarbeit bei der Anpassung und arbeitsteiligen Erbringung der städtebaulichen Infrastruktur für die Daseinsvorsorge.  
 

Handlungsfelder

  • Überörtliche Zusammenarbeit / Kooperationen
  • Innenentwicklung / Flächenmanagement
  • Integriertes Entwicklungskonzept
  • Infrastrukturanpassung
  • Daseinsvorsorge mit Schwerpunkt auf Bildung, Mobilität, Kultur/ Freizeit, Gesundheit, Nahversorgung, Pflege und Senioren, Jugend und Familien
  • Soziale Netzwerke / regionale Identität / Gemeinschaftsleben

Gemeinsamer Klimaschutz in der AG Niederer Fläming

Im Zusammenhang mit den formulierten energiepolitischen Zielen des Bundes und des Landes Brandenburg, sowie den Bestrebungen des Landkreises in Bezug auf den Klimaschutz und die Klimaanpassung, haben ebenso das Amt Dahme/Mark, die Gemeinde Niederer Fläming und die Stadt Jüterbog beschlossen, sich gemeinsam als AG Niederer Fläming unter anderem mit den Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels auseinanderzusetzen.

Nach der Erarbeitung der Klimaschutz- und Energiekonzepte [gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit über den Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH] wurde zur Koordinierung, Begleitung und Evaluierung des Umsetzungsprozesses der Klimaschutzkonzepte ein neues gemeinsames Klimaschutzmanagement geschaffen. Dies hatte einerseits hohe Symbolkraft für den erklärten Willen der Kommunen ihre Klimaschutzaktivitäten zu erhöhen und in einem koordinierten Prozess zu etablieren und ergab sich andererseits aus dem im Erstellungsprozess der Klimaschutzkonzepte deutlich gewordenen hohen und langfristigen Aufgabenumfang. Der Klimaschutzmanager Erik Berge war im Zeitraum von Mai 2015 bis Januar 2018 nicht nur maßgeblich für die Umsetzung der Klimaschutzkonzepte verantwortlich, sondern stand auch als Ansprechpartner zu Fragen bezüglich klimaschutzrelevanter Themen zur Verfügung.

Die Stadt Jüterbog hat ihr Klimaschutz- und Energiekonzept gemeinsam mit der Stadt Luckenwalde und der Stadt Trebbin erstellt. Kurz darauf hat die Gemeinde Niederer Fläming gemeinsam mit dem Amt Dahme/ Mark ebenfalls ein KEK erarbeiten lassen. Beide Projekte wurden gefördert.

Die gemeinsame Umsetzung zweier Klimaschutzkonzepte über einen gemeinsamen Klimaschutzmanager zeigte wie gut die Zusammenarbeit in der Region bereits etabliert ist. Auf diese Weise können die Kommunen durch den Erfahrungsaustausch untereinander und die Vernetzung des Klimaschutzmangers mit anderen Regionen optimal voneinander profitieren.

Neben den beiden Klimaschutzkonzepten wurde für die Altstadt von Jüterbog ein Energetisches Quartierskonzept erarbeitet. Ein Teil der darin enthaltenen Maßnahmenvorschläge weist eine große inhaltliche Nähe zu Maßnahmen der Klimaschutzkonzepte auf.

Auf dem Gebiet der AG Niederer Fläming wurden und werden zahlreiche interessante Projekte umgesetzt. Es handelt sich um Projekte der Kommunen und auch von Unternehmen die durch die Anwendung von Erneuerbaren Energien, Ökologischen Grundsätzen oder im Rahmen der Umweltbildung als vorbildlich im Sinne des Klimaschutzes angesehen werden können. Durch die Informationen zu konkreten Projekten, werden Ihnen die Bemühungen im Bereich des Klimaschutzes näher gebracht.

Energetische Sanierung

Die Kommunen führen energetische Sanierungen an ihren Objekten durch, um dadurch zahlreiche positive Effekte zu erzielen. Die Energie- und Unterhaltungskosten für die Gebäude sollen gesenkt werden. Der Nutzerkomfort wird erhöht und der Wert der Gebäude steigt. Zudem gilt es rechtliche Anforderungen zu erfüllen und einer Vorbildfunktion gegenüber der Bevölkerung nachzukommen. Daher werden teils hohe Investitionssummen aufgebracht, um die Maßnahmen umzusetzen. Auf Grund geltender Anforderungen wird neben Maßnahmen zur Energieeinsparung auch auf die Nutzung Erneuerbarer Energien zurückgegriffen.

Nutzung Erneuerbarer Energien

Es gibt zahlreiche Anlagen zur Produktion von erneuerbarer Energie. Bestehende Anlagen können effizienter genutzt werden, beispielsweise durch die Nutzung der Abwärme von Biogasanlagen. Dazu können Nahwärmenetze angelegt werden. Auch der Einsatz von Solaranlagen kann Vorteile bringen, besonders wenn Bedarf und Produktion gut zusammenpassen.

Straßenbeleuchtung

In allen Kommunen wurden bereits Maßnahmen unternommen, um die Straßenbeleuchtung zu modernisieren und verstärkt LED einzusetzen. Die Straßenbeleuchtung hatte einen hohen Anteil am kommunalen Stromverbrauch, von über 50%. Die drei Varianten: Neuerrichtung von LED-Leuchten, Installation von LED-Leuchtköpfen sowie der Einsatz von LED-Leuchtmitteln wurden angewendet. Durch zahlreiche Projekte ist seit 2011 der Anteil von LED an der Straßenbeleuchtung stetig erhöht worden, im Mai 2015 betrug der LED-Anteil noch etwa 7,5%. Mit rund 36% LED-Anteil im Januar 2018 wurde schon ein gutes Niveau erreicht. Eine weitere Steigerung auf über 50% bis Ende 2019 ist erreichbar, wenn die Kommunen weiterhin entschlossen, die ausgearbeiteten Empfehlungen umsetzen.

Sonstige Projekte

Es gibt weitere Möglichkeiten, wie Klimaschutz erfolgreich praktiziert werden kann. Dazu gehören Schulprojekte, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit. Derartige Projekte sind z.B.:

  • Errichtung Doppelladesäule in Hohenseefeld
  • Energielehrpfad im Niederen Fläming
  • Wiesenschule Mission Energiesparen der EMB
  • Schulprojekttage in Grundschule Werbig
  • Stromspar-Check im Landkreis Teltow-Fläming

Kontakt

Stadt Jüterbog
Bauamt
Franziska Kühner
Stadtsanierung, Städtebauförderung
Mönchenkirchplatz 1
14913 Jüterbog

Tel.: 03372 463354
E-Mail: bauamt@jueterbog.de

Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt Jüterbog
DSK GmbH
Tania Gianneli
Gertraudenstr. 20
10178 Berlin

Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt Jüterbog
Bruckbauer & Hennen GmbH
Anja Bruckbauer
Schillerstraße 45
14913 Jüterbog

B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH
Alexandra Valentin,
Vivienne Graw
Behlertstraße 3a Haus G
14467 Potsdam