Das Grundstück hat bis heute eine bewegte Baugeschichte. Im Jahr 1331 wurden auf dem Grundstück erstmals Wirtschaftsgebäude des Heilig-Geist-Hospitals urkundlich erwähnt. Nach einem Brand entstand 1760 der heutige eingeschossige traufständige Fachwerkbau. Seit jeher erfuhr das Grundstück eine Bandbreite aus baulichen Ergänzungen und nutzungsrelevanten Veränderungen. Neben der Wohnnutzung wurde das Grundstück in den Jahren 1867 als Fabrikgelände mit Schornsteinen und Kesselhaus, später als Schuhmacherwerkstatt sowie Anfang des 20. Jahrhunderts als Gewerbestandort für landwirtschaftliche Maschinen und Reparaturwerkstatt genutzt. Zu Zeiten der DDR betrieb der Konsumsgenossenschaftsverband auf dem Grundstück u.a. eine Konditorei mit Eisproduktion.
Mit dem Verkauf an einen privaten Bauherrn erfuhr das gesamte Grundstück von 2001 – 2004 eine umfangreiche Sanierung. Die Seitenflügel beherbergen eine kleine Werkstatt mit Ladenfläche sowie altersgerechte Wohnungen. Das Hauptgebäude integriert derzeit gewerbliche Nutzungen und Ausstellungsflächen im Dachgeschoss und bildet am Heilig-Geist-Platz mit der erhaltnen klassizistischen Fassade einen würdigen Rahmen.